Wirtschaft
Freitag, 15. Januar 2016
Klage wegen Schummelsoftware
Deutscher Bank droht weiterer Prozess
Die Deutsche Bank soll mit einer speziellen Software Kundenaufträge für
Devisengeschäfte verzögert haben. Die gewonnene Zeit soll das
Geldinstitut dann für Manipulationen zu Ungunsten der Kunden genutzt
haben.
Neuer Ärger für die Deutsche Bank im Devisenskandal: Dem "Spiegel"
zufolge steht der Verdacht im Raum, das Geldhaus habe in seine
elektronische Handelsplattform "Autobahn" Schummelsoftware eingebaut, um
sich selbst zulasten seiner Kunden zu bereichern. Diesen Vorwurf erhebe
die amerikanische Kanzlei Hausfeld in einer Sammelklage, die sie kurz
vor Weihnachten bei einem New Yorker Gericht eingereicht habe,
berichtete das Nachrichtenmagazin. Demnach beantragte die Deutsche Bank
bei dem Gericht, die Klage zurückzuweisen. Ein Sprecher des Instituts
wollte sich auf Nachfrage nicht zur Sache äußern.
Konkret geht es laut "Spiegel" um den Vorwurf, die Bank habe "Autobahn"
so programmiert, dass sich die Ausführung von Kundenaufträgen unnötig
verzögert. Diese Zeit habe sie genutzt, um Aufträge zurückzuweisen, wenn
sich der Markt in eine für sie ungünstige Richtung entwickelte. In
anderen Fällen habe sie Aufträge zu einem schlechteren als dem zuvor
angezeigten Kurs ausgeführt.
Weltweit untersuchen Aufseher schon seit längerem, ob Großbanken am
billionenschweren Devisenmarkt getrickst haben, um Gewinne
einzustreichen - ähnlich wie im Zinsskandal. Einige Häuser haben in der
Affäre milliardenschwere Vergleiche geschlossen. Die Deutsche Bank zählt
nicht dazu, obwohl sie einer der größten Devisenhändler der Welt ist.
Sie hat wiederholt beteuert, mit den Aufsehern zusammenzuarbeiten. Auch
diese schauen sich die Algorithmen der elektronischen Handelsplattform
"Autobahn" bereits genauer an.
Einige Händler gefeuert.
Eine interne Untersuchung der Deutschen Bank hat nach Angaben aus
Finanzkreisen bislang keinerlei Hinweise auf Tricksereien bei den großen
Währungen Euro, Dollar, Pfund und Yen ergeben, wohl aber vereinzelt beim
russischen Rubel und dem argentinischen Peso. Einige Händler wurden vom
Dienst suspendiert. Der Devisenskandal rangiert Insidern zufolge
inzwischen nicht mehr ganz oben auf der Liste jener
Rechtsstreitigkeiten, die die Bank derzeit am meisten umtreiben. Das
sind eher US-Hypothekenklagen, wo noch Strafzahlungen ausstehen.
Aber auch in Sachen Devisenskandal sind die Hausjuristen trotzdem gut
beschäftigt: Aus dem Zwischenbericht zum dritten Quartal geht hervor,
dass die Deutsche Bank im Zusammenhang mit dem Devisenskandal bereits
Beklagte in mehreren als Sammelklage bezeichneten Verfahren in den USA
ist.
Quelle: n-tv.de , wne/dpa
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Deutscher-Bank-droht-weiterer-Prozess-article16780701htmll
Bemerkungen :
Geldverdienen in
Millisekunden. Das ist nicht nur bei der Deutschen Bank der Fall
oder, denn warum untersuchen die internationalen
Börsenaufseher dieses Praxis? Oder hat die BaFin nichts gemerkt
?
Motto:
Wir führen alle Ihre Aufträge im Minutentakt aus, verzeihen Sie,
wenn wir einige Millisekunden Ihr Geld für uns arbeiten lassen.
Wir haben noch keine Supercomputer, denn die können wir uns
nicht leisten.
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