U S A Einzelne Aspekte der Cyberpolitik |
Der "Cyber-Zar"
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Obama wirft sich für Netzneutralität in die Bresche |
Verschlüsselungs-verbot in den USA und Großbritannien |
Auch US-Präsident Obama will Hintertüren für
Verschlüsselung |
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Britische Regierung will Verschlüsselung doch nicht verbieten .... |
US - Regierung fordert von allen Pipline - Betreibern höhere Sicherheits-anforderungen und Meldepflichten |
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Zusammenstellung : Old Gocs Berlin 2014 |
Silicon Valley
Im Gefolge der Terroranschläge auf einen jüdischen
Supermarkt und auf die Redaktion von Charlie Hebdo ließ der britische
Premierminister David Cameron vor einigen Tagen mit einer radikalen Forderung
aufhorchen. Es könne nicht sein, dass es Kommunikation gebe, die der britische
Geheimdienst im Fall des Falles nicht abhören könne. Cameron forderte also de
fakto das Ende jeglicher effektiver Verschlüsselung.
Verbündeter
Doch was viele Beobachter zunächst vor allem unter dem
Eindruck der anstehenden Wahlen in Großbritannien verordneten, scheint dem
Premier durchaus ernst zu sein. Und nun scheint er einen mächtigen Verbündeten
gefunden zu haben - in US-Präsident Barack Obama.
Problem Verschlüsselung
Gegenüber dem Wall Street Journal betont dieser, dass
Verschlüsselung ein ernsthaftes Problem darstelle. Wenn man klare Hinweise auf
einen geplanten Terroranschlag habe, und dann wegen Verschlüsselung die
Kommunikation nicht mitlesen könne, stelle dies eine akute Gefährdung dar.
Zuletzt hatten - nicht zuletzt unter dem Eindruck der Snowden-Enthüllungen -
viele Softwareunternehmen die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ihrer Services
forciert, darunter beliebte Messenger wie WhatsApp.
"Patrioten"
Auch Obama fordert damit also Hintertüren in
Verschlüsselungssoftware für die eigenen Geheimdienste. Und er zeigt sich davon
überzeugt, dass das Silicon Valley bereit ist, zu kooperieren, immerhin handle
es sich dabei um "Patrioten".
Kritik
Sicherheitsexperten reagieren auf dieses Vorschläge
hingegen praktisch unisono ablehnend. So wird den Politikern attestiert, dass
sie keine Ahnung hätten, was solche ein Schritt konkret bedeuten würde. Durch
Hintertüren würde die Sicherheit der betroffenen Software - und des Internets
als Ganzen - massiv geschwächt. Die Backdoors würden schnell zu einem zentralen
Angriffspunkt für Kriminelle und fremde Geheimdienste werden. Womit nicht nur
die Anwender sondern auch die eigene Wirtschaft und die Behörden-IT massiv
gefährden würde. "Wie kann man nur in der selben Rede von der Verbesserung der
Cybersicherheit reden und sich dann über Verschlüsselung beschweren", wundert
sich etwa Christopher Soghoian von der American Civil Liberties Union.
Konsequenzen
In einem Beitrag auf Boing Boing hatte Autor Cory
Doctorow Cameron bereits vor einigen Tagen vorgerechnet, was die realen
Konsequenzen einer solchen Regelungen wären. So müsste man etwa eine
Überwachungsinfrastruktur aufziehen, die jene von China noch überträfe.
Open-Source-Software müsse verboten und Einreisenden ihre Smartphones abgenommen
werden.
Vordertür nicht Hintertür
Cameron lässt sich von all der Kritik - und auch dem
Spott -, den seine Forderung ausgelöst haben, jedenfalls nicht beeindrucken. Vor
wenigen Tagen legte er noch einmal nach und betonte, dass es ihm nicht um
Hintertüren in Verschlüsselungssoftware gehe sondern um klare und eindeutige
Vordertüren. (apo, derStandard.at, 20.1.2015)
Nachlese
Britischer Premier will Verschlüsselung verbieten
http://derstandard.at/2000010618105/Auch-US-Praesident-Obama-will-Hintertueren-fuer-Verschluesselung
"Info aus der grauen Welt der Hacker," ...vielen Dank für die Hintertüren, so können wir eventuell noch schneller als die NSA die versch(u)üsselten Informationen lesen. |