Furcht vor Hackerangriffen: Russland plant
Regierungs-Intranet
„Kommersant“
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13:28 28/08/2013
MOSKAU, 28. August (RIA Novosti).
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„Kommersant“
Russlands Geheimdienste rüsten sich gegen
Hackerangriffe aus dem Ausland, schreibt die Zeitung „Kommersant“ am Mittwoch.
Präsident Wladimir Putin hat den Vorschlag des
Inlandsgeheimdienstes FSB gebilligt, ein Kommunikationsnetzwerk zum Schutz der
nationalen Sicherheit einzurichten. Im September könnte ein entsprechender
Gesetzentwurf in die Regierung eingebracht werden.
„Die üblichen Vorgehensweisen bei der Förderung der
Informationssicherheit für ‚Sonderverbraucher’, denen allgemeine
Kommunikationsressourcen zu Grunde liegen, bieten keinen Schutz für die
Netzwerke und Verwaltungssysteme vor Cyberangriffen, vor schädlichen Programmen
bei der Durchführung von Sonderoperationen im Informationsbereich, vor Angriffen
von Cyberterroristen und anderen Cyberverbrechen“, heißt es in der Regierung. Im
Januar hatte Putin den FSB beauftragt, ein System zur Prognostizierung bzw.
Verhinderung von Cyberangriffen zu entwickeln. Im August lag ein entsprechender
Gesetzentwurf vor. Demnach sollen Hacker zur strafrechtlichen Verantwortung
gezogen werden.
Wladimir Kalinin, Berater der russischen
Kommunikationsagentur (Rosswjas), sagte, dass diese Behörde mit der Entwicklung
dieses Sicherheitssystems beauftragt werden sollte. Eine endgültige Entscheidung
darüber stehe aber offenbar noch aus. „Der Umfang der damit verbundenen
Aufbauarbeiten und die konkreten Aufgaben sind unbekannt. Die Erfahrungen von
Rosswjas könnten bei der Einrichtung von Kommunikationssystemen genutzt werden“,
so Kalinin.
Im Verteidigungsministerium war dieses Thema zuletzt
häufig diskutiert worden, wurde jedoch als unrealistisch angesehen. „Parallel zu
den Leitungen von Rostelekom oder Transtelekom könnte ein LWL-Netzwerk der
Behörden aufgebaut werden. Aber bei der Einrichtung des Netzwerkes müssen wir
trotzdem auf die Dienste des US-amerikanischen Konzerns Cisco zurückgreifen“,
sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Ein Experte wies darauf hin,
dass die russische Telekombranche total von ausländischen Lieferanten abhänge,
was keine sichere technologische Basis für die Verwaltung des Militärs sei.
Experten warnen jedoch, dass dieses Projekt mehrere
Milliarden Dollar kostet. „Der Aufbau eines solchen Netzwerks wäre dem Umfang
nach mit dem Aufbau eines zweiten Rostelekom-Konzerns vergleichbar, doch seine
Kapazität wäre viel geringer“, sagte der frühere Rostelekom-Generaldirektor
Anton Kolpakow. Bereits im Jahr 2009 seien mehrere Varianten zur Einrichtung
eines Netzwerks für die Sicherheitsbehörden erörtert worden. Damals seien die
üblichen Anbieter, darunter Rostelekom, in Erwägung gezogen worden. Allerdings
sei keine Einigkeit über die Finanzierung dieses Projektes erreicht worden, so
Kolpakow.
Viele Länder haben solche speziellen Netzwerke. Das
größte von ihnen ist das US-amerikanische SIPRNET. Es wurde vom Pentagon
eingerichtet und vernetzt alle Sicherheitsbehörden der USA, das Außenministerium
und das Weiße Haus. Der Sicherheitsgrad war ziemlich hoch, aber sehr viele
Mitarbeiter hatten darauf Zugriff, so dass die Gefahr eines
Informationsverlustes bestand. Dazu kam es auch: Bradley Manning gab 600 000
Daten an die Enthüllungsplattform WikiLeaks weiter.
http://de.ria.ru/zeitungen/20130828/266753628htmll