Russische Armee übt mit Störsendern: „Chaos in den Reihen des Gegners“
Die russischen Streitkräfte erhalten neue Anlagen
zur elektronischen Kampfführung und üben regelmäßig damit. Die Ausrüstungen
können insbesondere an Kampfjets und Hubschraubern installiert werden, um
die Kommunikation eines Gegners bei Bedarf lahmzulegen.
Unsichtbar für Lenkwaffen: Radiowellen-Mantel
schützt russische Kampfjets
Wie der TV-Sender Swesda berichtet, hat der
russische Hersteller KRET im laufenden Jahr mehrere Anlagen des Typs Chibiny
geliefert, um Su-34-Jagdbomber im Sinne der elektronischen Kampfführung
zusätzlich zu wappnen. „Wir gehen vom Konzept der Allgemeintauglichkeit aus:
Bei Bedarf kann jeder taktische Kampfjet auf dem Flugplatz für diese Zwecke
zusätzlich ausgestattet werden“, sagte ein Sprecher des Herstellers.
Die zusätzlichen Ausrüstungen befinden sich
in Behältern an Außenlastaufhängern. Sie funktionieren zusammen mit der
Radaranlage des Kampfjets sowie mit der eingebauten elektronischen Anlage
Chibiny-10W. Damit wird die Su-34 zu einem effizienten Störsender, der jede
Luftabwehr überwinden soll.
Russisches High-Tech-Novum: Hubschrauber für
Raketen „unsichtbar“
Anlagen zur elektronischen Kampfführung, so der
TV-Bericht weiter, werden auch an Hubschraubern installiert. Der russische
Militärbezirk West erhielt im April 2016 zwei Maschinen des Typs Mi-8 MTPR-1
mit Störsendern Rytschag-AW. Diese sind in der Lage, den Gegner im Radius
von mehreren Hundert Kilometern „blind“ zu machen. Das System speichert
dabei eine Datenbank zu verschiedenen Zielen, um die wirksamsten Störungen
gegen sie zu wählen.
Ab 2017 will KRET schon eine neue Modifikation
liefern: Rytschag-AWM. „Diese ist stärker und effizienter im Vergleich zu
Rytschag-AW, hat eine größere Reichweite und ist von ihren
taktisch-technischen Daten her allen Pendants, die es weltweit gibt,
überlegen“, so der Sprecher.
Der Fernsehsender kommentiert: „Wenn man den
Gegner um die Nachrichtenverbindung bringt, stiftet man Chaos in seinen
Reihen. Einheiten der elektronischen Kampfführung können das perfekt. Sie
trainieren regelmäßig dafür, die Mobilfunk- und Kurzwellenverbindung eines
Gegners niederzuhalten. In einem realen Kampfeinsatz könnte dies von
kolossaler Bedeutung sein.“
Neue Aufklärungsgeräte für russische Soldaten:
„Wie in einer Sci-Fi-Saga“
Eine Übung im Sinne der elektronischen
Kampfführung hat soeben in der russischen Fernost-Region Chabarowsk
stattgefunden. „Ein mehrere Hundert Kilometer großes Gebiet wurde mit einer
Kuppel elektromagnetischer Wellen bedeckt. Dadurch wurden nicht nur die
Flieger, sondern auch die Satelliten des angenommenen Gegners machtlos“, so
die Formulierung des TV-Senders.
Wie es in dem Bericht weiter hieß, soll die neue
bodengestützte Station, an der KRET jetzt arbeitet, in der Lage sein, die
russischen Truppen vor Präzisionswaffen zu schützen – darunter auch vor
jenen, die luft- und weltraumgestützt sind. Der Hersteller wollte keine
nähren Details verraten, teilte nur mit, dass die Forschungs- und
Entwicklungsarbeiten im kommenden Jahr abgeschlossen werden sollen.
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