Die russische Internetpublikation RIA - Novosti verbreitete nachfolgende
Information :
MOSKAU, 30. August (RIA Novosti).
Nach Angaben des Bundesinnenministeriums wird der deutschen
Wirtschaft
jedes Jahr durch Industriespionage ein Schaden von bis zu 50 Milliarden
Euro zugefügt, schreibt die Zeitung „RBC Daily“ am Freitag. Zum Schutz vor Spionen beschlossen der Industrieverband BDI, der
Deutsche Industrie- und Handelskammertag DIHK und Innenminister
Hans-Peter Friedrich einen gemeinsamen Plan zur Verhinderung von
Wirtschaftsspionage. In dieser Woche wurde in Berlin eine Erklärung
unterzeichnet, auf deren Grundlage bis 2015 ein Sicherheitskonzept gegen
Spionageangriffe entwickelt werden soll. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe
und eine Sonderabteilung im Innenministerium würden für den Kampf gegen
Industriespionage gebildet, so die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Laut Minister Friedrich wird der Schwerpunkt auf drei Richtungen gelegt:
„klassische Kriminalverbrechen“ über Digitaltechnologien,
Kreditkartenbetrug und Diebstahl von Personaldaten und Verhinderung von
Sabotage-Akten.
Die Teilnehmer des Treffens erörterten auch die NSA-Affäre. Laut dem
Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ spioniert die National Security Agency
(NSA) im großen Stil Bundesbürger aus. BDI-Chef Ulrich Grillo nannte es
„besonders besorgniserregend“, in welchem Ausmaß Geheimdienste
befreundeter Staaten den Datenverkehr überwachten. DIHK-Präsident Eric Schweitzer warnte jedoch vor voreiligen
Verdächtigungen. Der Vorschlag von Kanzlerin Angela Merkel, ein Abkommen
zum Verbot der gegenseitigen Spionage zu schließen, müsse beschleunigt
werden, so Schweitzer. Laut Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen gibt es keine Hinweise,
dass ausländische Geheimdienste deutsche Firmen ausspähen. Die meisten
Angriffe auf Firmen kämen aus China und Russland. Nach dem Kalten Krieg
habe sich kaum etwas geändert. Berlin und Wien seien nach wie vor voll
von Spionen. Es seien vor allem die Chinesen, die ihre Spione in
deutsche Firmen als Praktikanten, Journalisten oder Diplomaten schicken,
so Maaßen.