Vorbemerkungen
Im folgenden Abschnitt werden die Fragen der elektromagnetischen
Emission von informationsverarbeitenden Systemen betrachtet. Die
folgenden Informationen sollen nur Grundlagen für die objektivere
Betrachtung dieser Problematik bilden. Auf Grund ihrer Komplexität
werden nur die wesentlichsten Aspekte berücksichtigt.
Für weitergehende Information muß auf die entsprechende Literatur
verwiesen werden. Eine Reihe von "Klassiker" auf diesem Gebiet bilden
die Grundlagen für diese folgenden Informationen.
Sie stellen die Frage nach der Reichweite der elektromagnetischen
Emission ? Wenn hier Zahlen in Kilometer genannt werden, so kann dies
eine Zahl von gestern sein. Bitte denken sie daran was der alte
Italiener Galileo Galilei schon sagte : Messbar machen, was noch nicht
messbar ist !
Leiten sie hieraus ihre eigenen Rahmenbedingungen ab.
Unter der Reichweite soll verstanden werden, das die Energie der
elektromagnetischen Emission an diesem Grenzen mit einer Zeit- und
Ortswahrscheinlichkeit von 0,9 ...0,95 zur Verfügung steht und mit
entsprechenden Geräten nachgewiesen werden kann. Da es bei einer
geringeren Wahrscheinleichkeit zu Verlusten von Teilen der
Information führen kann.Das Ziel besteht ja derade darin, ein
Maximum an Informationen zu erhalten. Dieser Wert wird durch
die Empfindlichkeit des verwendeten Gerätes sowie der nachfolgenden
Analysetechnik bestimmt.
Die Reichweite spielt insbesondere bei der Übertragung von
Informationen über hochfrequente Kanäle eine besondere Rolle. So
werden für Richtfunkkanäle bestimmte Funkfeldlängen ( eine
Reichweite mit einer garantierten Orts- und
Zeitwahrscheinlichkeit von 100 % definiert ). Diese Reichweite (
Funkfeldlänge ) gibt für den Einsatz professioneller
Richtfunktechnik, für moderne Aufklärungsgeräte kann diese
Entfernung das 3 ... 5 fache beträgen. Unter besonderen
Umständen kann dies sogar noch weitergehen. Bei der Abstrahlung
dieser hochfrequenten Signale werden diese nicht nur über
dieHauptkeule der Antenne ( maximaler Antennengewinn )
abgestrahlt, sondern auch über die Nebenkeulen. Damit entsteht
ein relativ breites Gebiet, in dem diese Informationssignale
aufgenommen werden können.
Dieser Tatbestand, erschwert die Aufklärung derartiger
Abhörangriffe auf Richtfunkkanäe. Diese Betrachtungen gelten
auch für optische Kanäle. Denn dabei handelt es sich nur um sehr
hohe Frequenzen.
Die Beantwortung dieser Frage ist immer an Randbedingungen geknüpft.
Fangen wir beim Einfachen an. Die informationsverarbeitende Einheit
steht in einem Hochhaus in Stahlskelettbauweise und ist ca. 40 m hoch.
Sie haben eine ganz normale Konfiguration, Rechner, mit Bildschirm,
Tastatur, Drucker und Festplattenspeicher.
Steht diese Konfiguration in den oberen Stockwerken so können sie mit
einer Reichweite der elektromagnetischen Strahlung von mehreren 1000
Metern rechnen.
Steht diese Konfiguration dagegen im Erdgeschoss, so verringert sich
diese Reichweite nur minimal. Da die Stahlkonstruktion die emittierten
Signale wie eine Sendeantenne abstrahlt.
Doch dies ist nicht alles, egal wo ihr Rechner steht, sie finden die
emittierten Signale auch unter der Erde. Auf den
Stromversorgungsleitungen ( Energieversorgung ) und auf den
Kommunikationsnetzen für Telefon, Fax und Datenleitungen, sofern sie aus
metallischen Leitern bestehen.
Je nach dem Grad der Induktion, der von einer ganzen Reihe von Parameter
abhängig ist, wie Aufstellung der Geräte, Kabelführungen des
informationsverarbeitenden Systems zu anderen Kabel und Leitungen sowie
anderer Faktoren, werden diese Signale auf diese metallischen Leiter
induziert.
Diese Reichweiten der induzierten Informationen entsprechen in etwa
denen der elektromagnetischen Abstrahlung.