Wurm im Computer-System:
Ahmadinedschad gibt Störung in iranischer Atomanlage zu
19:18 29/11/2010
© RIA Novosti. Ruslan Krivobok
MOSKAU, 29. November (RIA Novosti)
Präsident Mahmud Ahmadineschad bestätigt einem AFP-Bericht zufolge, dass
ein Computerschädling vorübergehend technische Probleme in der
iranischen Urananreicherungsanlage Natanz ausgelöst hat.
Eine „begrenze Anzahl“ der Urananreicherungszentrifugen sei befallen
worden, sagte Ahmadinedschad am Montag in Teheran. Doch haben die
iranischen Experten den Schädling ausmachen können, so dass kein
erneuter Angriff mehr möglich sei, zitierte ihn die Agentur.
Vergangene Woche hatten westliche Medien von einer beispiellosen Störung
in der Anreicherungsanlage Natanz berichtet. Der Computerwurm Stuxnet
habe mehrere tausend Uran-Anreicherungszentrifugen zum Stillstand
gebracht. Obwohl auch die Internationale Atomenergiebehörde IAEA den
Störfall bestätigte, wies Teheran diese Meldungen zuerst als falsch
zurück.
Der Wurm Stuxnet war erstmals im Juli aufgetaucht und hat bereits
Computer in Indonesien, Indien und den USA attackiert. Zudem wurden
viele Kunden des deutschen
Technologie-Konzerns Siemens Opfer des Virus: Der Schädling befiel
Steuerungssysteme, die Siemens an andere Firmen verkauft hatte.
Im September wurde ein Stuxnet-Befall der Steuerungssysteme von mehreren
Industrie- und Atomanlagen im Iran gemeldet. Vergangene Woche kam bei
Experten der Verdacht auf, dass Stuxnet auf das iranische Atomprogramm
zugeschnitten sein könnte.
Der Iran steht bei der Weltgemeinschaft im Verdacht, unter dem
Deckmantel seines Nuklearprogramms Atomwaffen zu entwickeln. Die
Regierung in Teheran beteuert den friedlichen Charakter ihrer
Atomaktivitäten. Der UN-Sicherheitsrat hat bereits sechs Resolutionen
mit Sanktionen verabschiedet, um den Mullahstaat zum Verzicht auf die
Urananreicherung zu bewegen.