Die bayerische Lösung
Wirtschaft
Donnerstag, 27. Dezember 2018
Abdeckung ungenügend
Deutschland hinkt bei Mobilfunk
hinterher
Zahlreiche Funklöcher sorgen in der
Bundesrepublik für Ärger
Deutschland steht hinsichtlich der
Mobilfunkversorgung schlechter da als Polen oder Albanien. Einer Studie
zufolge ist hierzulande selbst das beste Netz "im internationalen
Vergleich weit abgeschlagen".
Deutschland und seine
Mobilfunkabdeckung - das ist wahrlich keine Erfolgsgeschichte. Die
Bundesrepublik steht bei der Versorgung mit 4G (LTE) im europäischen
Vergleich schlecht da, wie aus einer Studie des Aachener
Beratungsunternehmens P3 im Auftrag der Grünen-Bundestagsfraktion
hervorgeht. Demnach gibt es bei den deutschen Netzen sowohl bei der
Abdeckung als auch den erreichten Datenraten Nachholbedarf. Polen oder
Albanien schneiden hingegen besser ab.
Selbst das beste Netz in Deutschland
sei "im internationalen Vergleich weit abgeschlagen",
heißt es in der Studie. Während in den
Niederlanden, Belgien und der Schweiz demnach
"fast alle Netzbetreiber einen LTE-Anteil von mehr als 90 Prozent"
anbieten, kommt die Telekom in Deutschland "gerade einmal auf einen
LTE-Anteil von 75 Prozent". Vodafone sei mit einem Anteil von 57 Prozent
bereits "deutlich abgeschlagen". Das schnelle Netz von Telefónica stehe
"nicht einmal für die Hälfte der analysierten Datensätze zur Verfügung".
In Polen und Albanien haben Kunden der
Deutschen Telekom mit jeweils 80 Prozent hingegen eine bessere
Netzabdeckung. T-Mobile-Kunden in Österreich (84 Prozent) und den
Niederlanden (90 Prozent) haben es noch besser. Generell ist der
LTE-Empfang der Studie zufolge in den Niederlanden, Belgien und der
Schweiz sehr gut.
Bei der Datenrate beträgt die mittlere
Geschwindigkeit, mit der Daten aufs Telefon geladen werden können, im
deutschen Telekom-Netz 4,9 Megabit pro Sekunde (Mbit/s). Vodafone und
Telefónica liegen mit 4,8 und 4,1 Mbit/s dahinter.
Kunden der Telekom und von Vodafone in
Albanien surfen der Studie zufolge dagegen im Schnitt mit 9,4 und 8,7
Mbit/s rund doppelt so schnell. Vor allem in der Schweiz, aber auch in
Dänemark und den Niederlanden ist man mit LTE zudem schneller unterwegs
als in Deutschland.
Roaming ist der Knackpunkt bei 5G
Die Zahlen basieren dabei auf Daten,
die mit Hilfe einer Anwendung auf Android-Smartphones von Juli bis
September automatisiert aufgezeichnet und dann anonymisiert zentral
verarbeitet wurden. Nach Angaben der Studienautoren war diese Anwendung
zur Zeit der Datenerhebung auf etwa 190 Millionen Geräten weltweit
installiert und lieferte pro Tag rund 1,5 Billionen Datensätze.
Bei der Verteilung in Deutschland
zeigt sich dabei, dass diese Datensätze vor allem aus Ballungszentren
stammen. In ländlichen Regionen - etwa in Brandenburg oder
Mecklenburg-Vorpommern - gibt es dagegen noch Flächen ohne ausreichende
Daten.
Deutschland sei beim Mobilfunk
"Schlusslicht in Europa", kritisierte Grünen-Fraktionsvize Oliver
Krischer. Die Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion für digitale
Infrastruktur, Margit Stumpp, forderte "eine Beschleunigung des Ausbaus
eines engmaschigen Glasfasernetzes und parallel dazu den Ausbau von 5G".
Nötig sei eine "klarere Verpflichtung für ein National Roaming in
schlecht versorgten Gebieten".
Das sogenannte Roaming ist der
Knackpunkt beim neuen Mobilfunkstandard 5G, der Schritt für Schritt die
Vorgängertechnik LTE ablösen soll. Den Studienautoren zufolge kann
dieses Roaming "ein Baustein" für den schnelleren Ausbau der 5G-Netze
sein. Die Mobilfunkkonzerne wehren sich hierbei allerdings gegen strikte
Auflagen. Die Vergabebedingungen der Bundesnetzagentur sehen lediglich
vor, dass die Anbieter hierbei über Kooperationen verhandeln müssen. Mit
Roaming ist gemeint, dass Kunden eines Anbieters in Funklöchern
automatisch auf die Netze der Konkurrenten umgeleitet werden.
Quelle: n-tv.de, wne/AFP
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Deutschland-hinkt-bei-Mobilfunk-hinterher-article20789080htmll
Der Tragödie 4. + 5. Teil