Eine 5G-Antenne in Laax, die Sunrise im November 2018 in Betrieb genommen hat. (Bild: PD)
5G kommt in die Schweiz
Diese Vorteile bringt die Mobilfunkgeneration
5G
Diese Vorteile bringt die Mobilfunkgeneration
5G
5G: Die nächste Mobilfunkgeneration bringt
einen Schub für das Internet der Dinge. Youtube
Mit der nächsten Mobilfunkgeneration 5G
werden Geschwindigkeit und Kapazität ausgebaut. Das bringt viele
Vorteile - nicht nur für selbstfahrende Autos.
Veröffentlicht am 15.06.2016
Erst die nächste Mobilfunkgeneration 5G
dürfte selbstfahrenden Autos eine weitere Verbreitung ermöglichen. Grund
dafür ist unter anderem die viel schnellere Reaktionszeit der fünften
Mobilfunkgeneration gegenüber der heutigen Mobilfunktechnologie 4G (oder
auch LTE genannt).
Während 4G eine Latenzzeit, also eine
Verzögerung, von 30 bis 50 Millisekunden hat, werde die neue fünfte
Mobilfunkgeneration lediglich 1 Millisekunde Latenz haben, sagte
5G-Spezialistin Zhu Peiying an den Innovationstagen des chinesischen
Telekomausrüsters Huawei in Paris. Damit können Bremsbefehle in Echtzeit
über das Mobilfunknetz erteilt werden, wofür 4G zu langsam ist.
Vernetzung wäre von Vorteil
Jetzige selbstfahrende Autos seien unabhängig
voneinander, sagte David Ewalt vom US-Wirtschaftsmagazin «Forbes»: «Die
haben Computer an Bord, welche die jeweilige Verkehrssituation
analysieren.» Das sei zwar eine grossartige Technologie, aber richtig
von Vorteil wäre es, wenn die Autos vernetzt wären.
Dann könnten die fahrerlosen Vehikel liv 5G
kommt in die Schweiz Diese Vorteile bringt die Mobilfunkgeneration 5G
e Updates zur Verkehrslage erhalten und auf
neue Navigationsbefehle oder plötzliche Gefahren reagieren. Ein
verunfalltes Auto könnte beispielsweise andere Fahrzeuge warnen und
gleichzeitig die Notfallzentrale alarmieren. «Mit 5G bremst ein
vernetztes, fahrerloses Auto nicht mehr zu spät, weil das Netzwerk zu
langsam ist», sagte Ewalt.
Schub für das Internet der Dinge
Aber nicht nur für selbstfahrende Autos,
sondern auch für andere Bereiche bringt 5G Vorteile. So können sich mit
5G bis zu 1 Million Geräte pro Quadratkilometer ins Mobilfunknetz
einloggen. Das sind 100 Mal mehr als heute. Damit dürfte das Internet
der Dinge Schub erhalten und erst dadurch wird die Möglichkeit
geschaffen, viele selbstfahrende Autos mit dem Internet zu verbinden.
Denn es wäre fatal, wenn ein fahrerloses Auto plötzlich die
Netzverbindung verlieren und orientierungslos herumfahren würde.
Aus dem Internet der Dinge ergeben sich
beispielsweise Vorteile im Gesundheitswesen: So können intelligente
Tablettenschachteln die Ärzte informieren, wenn ein Patient seine
Medikamente vergessen hat. Oder Kühlschränke in den Spitälern würden das
Personal warnen, wenn der Inhalt zu verderben droht.
Aber nicht nur Autos oder
Tablettenschachteln, sondern auch Haushaltsgeräte, Klimaanlagen oder
Industrieroboter usw. werden im Internet der Dinge miteinander
verbunden. Das ermöglicht ganz neue Geschäftsmodelle,
Herstellungsverfahren, Produkte und Dienstleistungen. Bis 2025 rechnet
Huawei weltweit mit 100 Milliarden vernetzten Geräten.
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Geschwindigkeitssteigerung um Faktoren
Zudem bringt die fünfte Mobilfunkgeneration
eine Geschwindigkeitssteigerung um Faktoren. Sie wird eine Bandbreite
von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) erreichen. Das ist 33 Mal
schneller als heute (maximal 300 Megabit pro Sekunde). Damit können etwa
Chirurgen Fernoperationen ausführen, weil sie kristallklare Bilder von
ihrem Patienten empfangen können.
5G sei nicht nur eine einfache
Weiterentwicklung von 4G. Es sei vielmehr die neue Infrastruktur von
einer vernetzten, intelligenten Welt, zeigte sich Ewalt euphorisch, der
eine von Huawei gesponserte Studie zu 5G durchgeführt hat: «Wenn
5G-Netzwerke online gehen, werden sie das wirtschaftliche und
gesellschaftliche Wachstum auf beispiellose Art und Weise ankurbeln.»
Frühestens 2020
Doch bis dahin gehen noch fünf bis zehn Jahre
in Land. Denn obwohl alle über 5G reden, ist der Standard noch gar nicht
abschliessend definiert. Nur, wenn sich Netzbetreiber, Handy- und
Gerätehersteller auf eine gemeinsame Technik einigen, wird 5G zum
Erfolg. Denn der Nutzer ist sich gewohnt, dass er unabhängig von
Handymarke und Netzbetreiber einfach überall auf modernste Technik
zugreifen kann.
Andernfalls wäre man wieder um zwei
Jahrzehnte zurückgeworfen. In der Urzeit des Mobilfunks funktionierten
nämlich europäische Handys in Asien und Amerika nicht. Bei einem
technischen Durcheinander wäre das Internet der Dinge ein Netz mit
grossen Löchern.
Die beiden grössten Telekomausrüster der
Welt, Huawei und Ericsson, haben bisher 2020 als Startzeitpunkt für 5G
genannt. Aber ob die Telekomfirmen dann bereit sein werden, steht in den
Sternen. In der Schweiz wollten bei einer früheren Anfrage weder
Swisscom noch Sunrise oder Salt ein Einführungsdatum nennen.
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(sda/ccr)
https://www.handelszeitung.ch/panorama/diese-vorteile-bringt-die-mobilfunkgeneration-5ghweiz