EU will ein eigenes Satelliteninternet
starten, um mit Starlink zu konkurrieren
NETZPOLITIK
EU will ein eigenes Satelliteninternet starten, um mit Starlink zu
konkurrieren
Medienberichten zufolge sollen zwischen 2025 und 2027 bereits 170
Satelliten in die Erdumlaufbahn gebracht werden
11. November 2022, 16:00
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Starlink ist in der Ukraine im Einsatz.
Foto: APA/AFP/YASUYOSHI CHIBA
Der Satelliteninternetdienst Starlink hilft nicht nur dem ukrainischen
Militär, die eigene Kommunikation trotz Netzausfällen
aufrechtzuerhalten. Auch Privatpersonen, die sich von den happigen
Anschaffungskosten nicht abschrecken lassen, können den Service
bestellen. Bisher mangelt es Space X dabei an Konkurrenz. Das könnte
sich bald ändern, zumindest wenn es nach der Europäischen Union geht.
Schon im Februar wurde laut Reuters der Plan verkündet, ein eigenes
Satelliteninternetsystem aufbauen und betreiben zu wollen. Das Vorhaben
solle dazu beitragen, die Infrastruktur der EU zunehmend unabhängig von
anderen Staaten zu machen. Insgesamt sechs Milliarden Euro würden dafür
zur Verfügung stehen, schon kommenden Donnerstag werde der
Nachrichtenagentur zufolge eine Einigung zwischen EU-Rat und -Parlament
erwartet.
Geteilte Finanzierung
Die Finanzierung soll zwischen der EU und mehreren Privatunternehmen
aufgeteilt werden. Konkret habe man laut "t3n" vor, 2,4 Milliarden Euro
aus dem Budget der Europäischen Union zu nehmen. Die restlichen 3,6
Milliarden Euro sollen hingegen beteiligte Firmen bereitstellen. Läuft
alles nach Plan, dürften zwischen 2025 und 2027 170 Satelliten in die
Erdumlaufbahn gebracht werden.
Das Projekt ist laut "Heise" schon länger in Arbeit. Bereits 2020 habe
die EU-Kommission demnach eine 7,1 Millionen Euro teure
Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Seither versuche
EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton, das Vorhaben möglichst rasch zu
verwirklichen.
Starlink-Abschaltungen
Elon Musks Starlink sorgte in den letzten Wochen wiederholt für
Schlagzeilen, zuletzt, weil 1.300 Empfangsterminals abgeschaltet wurden.
Grund dafür seien fehlende Finanzmittel gewesen, hieß es Anfang
November. Zuvor sagte der frischgebackene Twitter-Chef noch, den Betrieb
des Service nicht mehr bezahlen zu wollen, und forderte das
US-Verteidigungsministerium auf, fortan die Kosten zu stemmen – um
schlussendlich doch einen Rückzieher zu machen.
Tatsächlich ist nicht im Detail bekannt, wer für die Anschaffungs- und
Betriebskosten für Starlink in der Ukraine aufkommt. Laut CNN sind
zumindest die US-Regierung, aber auch Polen und das Vereinigte
Königreich involviert. (red, 11.11.2022)
https://www.derstandard.de/story/2000140756217/eu-will-ein-eigenes-satelliteninternet-starten-um-mit-starlink-zu
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