Technik
Sonntag, 06. März 2011
Bösartige Apps gelöscht Google greift durch
Bis zu 200.000 bösartige Apps haben Android-Enthusiasten bereits
heruntergeladen. Nun säubert Google die Handys betroffener Nutzer und
löscht die Schad-Programme.
(Foto: Google)
Nach der jüngsten Attacke mit bösartigen Apps auf das
Google-Betriebssystem Android ist der Internet-Konzern dabei, die Handys
betroffener Nutzer zu säubern. Die heruntergeladenen Schad-Programme
werden derzeit von den Mobiltelefonen gelöscht, wie Google mitteilte.
Betroffene Nutzer bekämen auch automatisch eine Software auf ihre
Smartphones aufgespielt, die alle Spuren der spionierenden Apps
beseitigen soll.
Der Angriff auf die Android-Plattform war am Dienstag aufgefallen. Nach
Berichten von Sicherheitssoftware-Spezialisten gab es mehr als 50
Programme für die Smartphones, die versuchten, persönliche Daten
abzugreifen. Google betonte nun, den Angreifern sei es höchstens
gelungen, die Identifizierungsnummer des Telefons herauszufinden und
welche Android-Version auf dem Gerät läuft.
Nach Schätzungen von Android-Enthusiasten wurden zwischen 50.000 und
200.000 der bösartigen Apps heruntergeladen. Google nannte auch am
Wochenende keine Zahlen dazu. Die Angreifer tarnten ihre Schadsoftware
als harmlose Apps wie zum Beispiel als Bildbearbeitungs-Programm und
Währungsumrechner. Sie waren noch am Dienstag aus der Download-Plattform
Android Market entfernt worden.
Viele Telefone ohne Sicherheitssoftware
Der Großteil der Computer-Telefone läuft bisher ohne Sicherheitssoftware
wie Virenscanner oder Firewall. Experten warnen aber seit langem, dass
Online-Kriminelle immer stärker Smartphones angreifen werden. Bisher
stehen vor allem die traditionellen PCs im Visier der Attacken, doch mit
der Ausbreitung der Computer-Telefone werden auch diese zu einem
lukrativeren Ziel. Android ist inzwischen die Nummer eins unter den
Smartphone-Plattformen und nach Ansicht vieler Experten auf dem Weg, die
Führung im gesamten Handy-Markt zu übernehmen.
Google betreibt Android als offene Plattform, bei der die Apps im
Gegensatz etwa zu Apples App Store für iPhone und iPad keiner Vorab-
Prüfung unterzogen werden. Allerdings werden Software-Entwickler bei der
Registrierung erfasst und können später ausfindig gemacht werden.
dpa